Für die Kunst
Es ist ja nicht so, wie Ihr alle denkt: Sponsoren, enorme Antrittsgelder, horrende Siegprämien, Fahrtgelderstattung und Freigetränke, bis der Arzt kommt. Nein! Der Slammer an sich ist völlig verarmt, lebt von der Hand in den Mund. Der Applaus ist das Brot des Künstlers. Traurig.
Neulich sprach ich mit einem Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer e.V.. Und der sagte zu mir: „Mensch, das passt doch: Slam und Bier! Und vor allem: Du und Bier! Du, wir sponsern Dich! Was hältst Du davon?“ „Ja, toll, was muss ich denn da machen?“, frag ich ihn. Und er sagt: „Ach, da machst Du einfach ein paar Texte, von wegen, wie lecker Bier ist. ‚Was trinken wir? Schultheiss-Bier!’ und so weiter. Weisse Bescheid?“
„Aber Nein!!“, schreie ich. „Aber Nie!! Poetry Slam – das ist Kunst! Poetry Slam, das ist Lyrik, das ist Poesie! Was interessiert mich da Euer Bier!?
Beim Poetry Slam, da ist kein Platz für Kommerz!
Hier spricht nicht das Geld – hier spricht das Herz!“
Ja, so habe ich ihn abgekanzelt. Stehen gelassen habe ich ihn! Den Schuft! Jawohl! So weit kommt es noch! Was bildet der sich ein!? Ich lasse mich doch nicht kaufen!
Stattdessen habe ich mich entschlossen, ein Gedicht zu schreiben. Ein betont romantisches Gedicht. Für die Kunst. Für die Poesie. Für Euch. Und für Eva. Deswegen heißt es auch: Eva – was dagegen?
Eva – was dagegen?
Eva, mein Herz, Du bist meine Liebe,
wüsste gar nicht, was ich ohne Dich tät.
Bist die treibende Kraft meiner Triebe,
hast absolut Prämium-Qualität.
Ich weiß nicht viel, eigentlich weiß ich nur,
liebe Eva, jeder Blick, jeder Kuss
ist von Dir, oh, Du Perle der Natur,
so erfrischend natürlicher Genuss.
Bin so verzückt von deiner Erscheinung;
Sorgen verblassen blasser und blasser.
Du bist der Tristheit Trutz und Verneinung
mit Augen so klar wie Felsquellwasser.
Solche Augen wie Du, die hat sonst keine.
Ich lieb Deinen Charme, Deine Vehemenz,
Deine Brüste, die Arme und Deine Beine.
Du bist es – mein Sex-Experience.
Eva, Dein Lächeln macht mich unendlich reich,
stimmt mich persönlich im Streite versöhnlich.
So ist sogleich alles im Grünen Bereich.
Du bist für mich alles – außer gewöhnlich.
Du löschst meinen Durst nach schäumender Vielfalt,
mit Dir voll und ganz in das Leben getaucht.
Begehre Dich heiß und genieße Dich eiskalt,
denn Du gibst mir alles, was ein Mann braucht.
Du gibst mir die Peitsche und Zuckerbrot,
Essenz aus Sodom, Gomorrha und Babel
- und doch ist Reinheit Dein höchstes Gebot.
Bist das Prickeln in meinem Bauchnabel.
Neben Dir bin ich weniger noch als wenig
und doch sonne ich mich in deinem Dunst.
Denn neben Dir bin ich heute ein König,
wöchentlich sieben Tage Lebenskunst.
Oh, Engel, Geliebte, gibst Momenten Seele;
so spritzig belebend, wie ich es mag.
Du sorgst, dass mir nicht das Geringste fehle.
Jeder Tag ist mit Dir ein schöner Tag.
Ich lieb Dich wie meine norddeutsche Heimat,
bist schön wie das Meer, wenn ich zur See fahr.
Jeder liebt halt das Land, wo er sein Heim hat.
Ja, es ist wahr: Wie das Land, so die Eva.
Sollt man mich foltern und fürchterlich quälen,
unter Evas, Menschen, Pflanzen und Tieren
das einzig Wahre heraus zu wählen,
wärst Du die Königin unter den Vieren.
Du kühle Blonde, so herb und so frisch,
Dir und mir geht es so wie Hopfen und Malz,
denn Du find’st mich super und isch liebe Disch.
Drum Prost! Auf die Freundschaft! Und Gott erhalt’s!