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Tribune to Lothar Matthäus

 

Ich schlief intensiv und ich träumte friedlich. Es war dieses einzigartige Gefühl, als schwebe man auf so einer Art Wolke. Gar nicht hoch, aber ganz weich. Alles war gedämpft, ich sah das, was ich sah, wie durch einen Schleier. Und bald schon merkte ich, ich war nicht ich. Ich fühlte mich alt, redete teilweise wirr und spielte an den Knöpfen viel zu junger Frauen herum. Zunächst dachte ich, ich sei im Körper von Silvio Berlusconi gelandet. Aber dann wurde es deutlicher. Ich war Lothar Matthäus. Tatsächlich: Ich war Lothar Matthäus! Und ich sah, dass es gut war, und da wurde mir klar: Lothar macht alles richtig.

 

Dieser Text ist für den Fußballgott himself, Lothar Matthäus, der unserem Land so viel gegeben hat - wenn er auch den Erlös seines Abschiedsspiels entgegen seinem Versprechen für sich behalten hat.

Lothar Matthäus: Ein Mann, der sagt, was er zu denken glaubt, der die deutsche Sprache immer wieder neu erfinden muss und dabei keinen Mund vor das Blatt nimmt. Ein Mann, der die Massen auf seine promovierende Art poralisiert. Ein Mann, der durch zahllose gesponserte Frauenverschönerungen dazu beiträgt, die Lebensqualität in diesem Land Stück für Stück sexzessive zu erhöhen.

 

Lieber Lothar,

mein Held, Dir möchte ich meinen Prospekt erweisen.

Die Weltmeisterschaft 1990 und Deine Hochzeit mit Lolita Morena waren die größten Erfolge meines Lebens. Lothar, Du bist die Guten!

Du bist mein Lehrer, mein Mentor in Sachen Frauen, Fußball und Philosophie.

Wie Du das mit den Mädels machst, beeinflusst mich zutiefst. Seit jeher bestichst Du durch Frauenkenntnis und modisches Geschick. Schon in jungen Jahren war Dir klar: „Die Schuhe müssen immer zum Gürtel passen.“ Wow! Lothar, Du weißt wirklich, wie das Häschen läuft!

Aber Du bist nicht nur Frauen, Du kannst auch Fußball!

Hundertfünfzig Mal Naxionalmannschaft - und nie den Sand in den Kopf gesteckt! Respekt! Wetten und Korrosion im Sport gab’s mit Dir nicht! Und wie Du im Juni 1990 bei der Weltmeisterschaft Jugoslawien zerlegt hast - davon haben sich die Jugos nie wieder erholt! Dank da mal über nach!

Du warst der Lothar, der Käpt’n, wo Du warst, war vorne. Frei nach Deinem Motto: „I look not back, I look in front!“

Der Fußball hat Dich groß gemacht, hat Dich zum Kosmopolyp gemacht! Österreich, Ungarn, Israel, Bulgarien – in ganz Deutschland hast Du schon gewirkt. Da lernt man was! Auch Du. Da wird man nachdenklich:

„Gewollt hab ich schon gemocht, aber gedurft ham sie mich nicht gelassen.“

 

„Gewollt hab ich schon gemocht, aber gedurft ham sie mich nicht gelassen.“

Das ist Phisolophie! Ich versteh das!! Mir geht das auch immer so!!!

Mensch, Lothar, kapierst Du? Wir sind eins! Du und ich! Yin und Yang! Fuß und Ball!

 

Und aus diesem Grunde, Lothar,

 

singe ich Dir ein munteres Lied,

ich, der Dich von ganz weit unten sieht.

Warst meine Kicker-Koryphäe

mit der Weltmeister-Trophäe.

Dich auf dem Platz zu seh’n, hat immer Spaß gemacht,

denn auf dem Platz da hast Du jeden Gegner nass gemacht!

Deutschland, Gladbach, Mailand und die Bayern -

mit Dir auf dem Rasen gab es immer was zu feiern.

Die andern war’n die Mannschaft, Du warst der Zehner

und jetzt bist Du sogar ein echter Fußballtrainer!

Doch auch neben dem Platz bist Du immer aktiv,

sammelst Frauen, jung und drall und äußerst attraktiv.

Sind ihre Brüste zu klein, dann pumpst Du sie auf,

denn auf große, runde Bälle stehst Du immer noch drauf!

Ich finde das gut, das ist keine Schande,

auch wenn keiner Dich mehr mag, in diesem, Deinem Lande.

Auf eloquente Weise erklärst Du die Welt,

ja, Du machst das richtig; sagst was Dir gefällt.

Lothar Kant und Lothar Hegel, Lothar Marx und Lothar Brecht

waren auch nicht unumstritten, hatten meistens aber Recht.

Mein Meister, mein Guru, mein Lebensberater,

sei weiter der Faust in meinem Lebenstheater!

Mensch, Lothar, walk on with hope in your heart!

You’ll never walk alone und allzeit gute Fahrt!

 

In diesem Sinne, mein Freund:

„I hope, we have a little bit lucky!“