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Expertise zur Krise

 

Spürst Du es? Du bist in der NÖÖT! Krise. Ich bin in der NÖÖT! Krise. Wir alle sind in der NÖÖT! Krise!! Überall ist NÖÖT! Krise!!!

Man weiß ja schon gar nicht mehr, in welcher NÖÖT! Krise man gerade steckt! Sind wir noch in der Wirtschafts-NÖÖT!-krise 2010? Und war das die gleiche wie die Finanz-NÖÖT!-krise 2008? Oder sind wir schon in der NÖÖT! Krise 2011? Da denkt man gerade, man ist wieder raus, da sind wir schon wieder mitten drin! Ich dachte, die Geschichte mit der Abwrackprämie hat so toll geklappt! Ihr habt doch gesagt, alles ist wieder super! Und dann: zack – näxte NÖÖT! Krise! Wie haben wir das denn schon wieder hingekriegt?

Fragen türmen sich auf wie Schuldenberge. Apropos Schuld. Wer hat Schuld? Wer hat Schulden? Und wer hat keine Schulden? Bei wem nicht und warum nicht? Wenn an einem Tag mal ein paar Milliarden Dollar verloren gehen – wo gehen die hin? Ich meine, wer steckt an dem Tag ein paar Milliarden Dollar ein? Und warum? Und wenn die USA soviel Schulden in China haben – warum haben die Chinesen dann nix zu essen? Das sind doch Kommunisten! Wie geht es weiter? Werden wir jetzt alle Chinesen? Kaufen die uns auf? Aber wenn die kein Privateigentum haben dürfen – gehören wir dann niemandem mehr? Aber jetzt gehören wir ja theoretisch auch niemandem. Ändert sich womöglich gar nix? Bleibt alles so wie immer? Aber was – bitte schön –  ist denn dann der Sinn der NÖÖT! Krise?

Dies ist die Stunde der Patrioten. Die Stunde der Kenner. Jetzt müssen die Experten ran. Und ich bin ein Experte in Sachen Krise. Seit zwanzig Jahren mittendrin in der Midlife-NÖÖT!-Krise. Ich bin quasi die personifizierte Krisenintervention. Der Krisenerklärer. Sehen wir uns das Phänomen Krise mal genauer an. Was ist das eigentlich, so eine Krise?

Tschechow sagte zu diesem Thema: „Eine Krise kann jeder Idiot haben. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.“

Und - Recht hat er!

Zum Beispiel die Friese von Luise ist eine präzise Krise NÖÖT!. Und die ist Alltag NÖÖT!! Wo ist der Friseur, der da noch was retten kann?

Oder: Othello, der Hund meines Freundes Olli, ist tot NÖÖT!. Er hätte halt nicht an der Steckdose schnuppern sollen. Das war sein Beitrag zur NÖÖT! Krise. Jetzt hat Olli folgendes Problem: Kauft er sich einen neuen Hund, ist der wahrscheinlich auch eines Tages tot. Kauft er sich keinen, hat er gar nix.

Oder: der HSV NÖÖT! NÖÖT!!

Oder: meine Schwester NÖÖT!. Am Tag ihrer Hochzeit – ein Pickel genau auf der Stirn NÖÖT!! So groß wie der Eintrittskanal einer Neun-Millimeter-Patrone. Das war dann auch ihr erster Lösungsansatz. Sie hat sich dann doch für Plan B entschieden – die Hochzeit. Inzwischen sieht sie das differenzierter und ist sich nicht mehr sicher, ob Plan A nicht doch besser gewesen wäre. Dauer-NÖÖT!.

Das Verzwickte an so einer Krise ist halt, dass man machen kann, was man will – es ist einfach immer falsch. Es könnte so einfach sein, wenn es nicht so verdammt schwierig wäre.

Der berühmte Philosoph und ehemalige Fußballprofi Andreas Brehme bringt es trotzdem folgendermaßen auf den Punkt: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ Bingo!

Aber ich schweife ab.

USA, Griechenland, Schleswig-Holstein. Freunde der Sonne, was wir hier haben, ist keine Krise. Die Leute in Ostafrika, die haben eine Krise! Was wir hier haben, ist Folgendes: beim Monopoly zwei Mal scheiße gewürfelt.

Wer mit dem Hedgefonds spielt, kommt darin um.

Und deswegen, Ihr NÖÖT!-Krisenmanager und Sensationsschmierfinken – entweder Ihr kriegt jetzt endlich mal den Arsch hoch, da, wo es wirklich gebraucht wird, oder: Fresse halten, Füße abputzen und weiterwürfeln!